Bergpredigt Part I: Dummheit siegt!
Mt 5,3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Jaja provokanter Titel :D Die Theologen unter uns werden mich jetzt hassen, da geistlich arm mit Garantie nicht dumm bedeutet, aber so fehlinterpretiert passt diese Bibelstelle perfekt in mein Leben. Eigentlich wollte ich nur nen kurzen Artikel über meine momentane Situation schreiben aber (was für ein Zufall) ist der passende Vers dazu auch noch die erste Seligsprechung in der Bergpredigt. Also werde ich jetzt in unrgelmäßigen Abständen mir einen Satz vornehmen und meine Gedanken dazu äußern.
Also angefangen hat es heute so ca um halb 12 als ich mit nem Bekannten ein Skype-Telefonat darüber führte, was für eine Rolle das Proletariat bei der kommunistischen Revolution spielt usw. Als er ins Bett ging, hatte ich mit jemand anderen weiter darüber geschrieben und am Ende war ich relativ durcheinander geschüttelt und habe im Prinzip als Fazit geschrieben, dass ich am liebsten ein Nazi wäre, die hätten es wenigstens am einfachsten. Dazu möchte ich eine Rap-Passage des Rappers Justus Jonas zitieren:
Ich bin ein Mensch der allgemein schwarz sieht
und ihr könnt mir glauben ich wär gerne ein Nazi
alles wäre so einfach und die Juden an allem Schuld
Tja, mein Schicksal hat es anders gewollt
Später ging es dann mit einem anderen sehr tollen Menschen weiter und zwar über einen anderen Themenbereich, der aber auch eher der linken Theorie zuzurechnen ist und zwar den Gender-Theorys. Am Ende des Gesprächs bin ich wieder an nem Punkt angekommen, wo ich mir denke, dass ich mir manchmal wünsche einfach ein stumpfer Proll zu sein, dem alles egal ist, und der einfach das tut worauf er Bock hat.
In gewisser Art und Weiße verbietet mir das aber meine Innere Stimme, mein Gewissen... was auch immer. Irgendwas zwingt mich, dass ich mich mehr mit dieser Thematik außeinander setze. Wie ich bereits schrob, wünsche ich mir das mich das alles nicht interessieren würde und ich einfach "geistig arm" sein könnte, einfach alles glauben kann was man mir vorsetzt. Klar würde das nicht unbedingt viel verändern und es würde nichts an der Wahrheit ändern, aber trotzdem würde mir dann vieles sehr viel leichter fallen. Es gibt da so viele Sachen. Ich will nicht wirklich wissen, dass Kinder in der 3. Welt verhungern, weil wir hier mit unserm Essverhalten die Massentierhaltung unterstützen. Wenn ich das nicht wüsste, könnte ich ohne schlechtes Gewissen meine Milch trinken, meinen Käse essen und die Kekse mit Eiern reinmampfen. Wenn ich nicht wüsste, dass Coca Cola Gewerkschaftler ermoden lässt und in Afrika den Menschen das Trinkwasser absaugt um ihnen Cola zu verkaufen, könnte ich ohne Probleme und ohne schlechtes Gewissen sagen, dass Coca Cola die einzige Cola ist die mir wirklich schmeckt, und sie mit noch größeren Genuss trinken. Wenn ich nicht wüsste... wenn ich nicht wüsste... wenn ich nicht wüsste! Aber leider weiß ich das alles, und ich weiß auch das ich zu faul bin Sachen aufzugeben, die mir so liegen. Das sind alles Gewissheiten, die weh tun, und die man auch nicht so einfach wegdiskutieren kann. Ich beneide manchmal die Leute denen alles scheiß egal ist. So sehr ich die unpolitische Saufpunk-Szene auch verabscheue, manchmal wünsche ich mir was von dieser "Scheiß-Egal-Haltung", mit der sie ohne jedes schlechte Gewissen sich jeden Samstag hunderttausende an Gehirnzellen wegsaufen.
Es ist nicht unbedingt toll, aber wenn die Menschen ein ganz kleines bisschen was von dieser Unbesorgnis abbekommen würden, dann würde vieles in der Welt unverkrampfter laufen. Ich merk schon wie ich mir durch dieses Posting jetzt Feinde mache, deswegen beende ich es jetzt mal.
Zum Schluss will ich noch sagen, dass ich um mein Wissen und auch um meine Verwirrtheit schon froh bin, und dieses Wissen auch nutzen will, um etwas zu verbessern, ich wollte hier nur mal meine Gedanken aufschreiben. Wer was damit anfangen kann, kann es mir ja in die Kommentare schreiben.
Gruß
Micha